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Linksys NSLU2 mit Debian retten

Debian 5.0 "lenny" läuft gar wunderbar auf dem Linksys NSLU2 (liebevoll Slug genannt). Martin Michlmayr stellt dankenswerterweise ein Boot-Image für den Debian-Installer inklusive der proprietären Treiber für die Netzwerkkarte zur Verfügung. Damit lässt sich Debian GNU/Linux 5.0 hervorragend auf dem Slug installieren. Es dauert bloß etwas länger als auf einem herkömmlichen PC.

Diese Möglichkeit braucht man, wenn man sich aus seinem System ausgesperrt hat und gerade kein GNU/Linux-System mit USB-Anschluss zur Verfügung hat, um den Fehler auf der externen Platte "mal eben" zu korrigieren. Dann bleibt einem der Debian-Installer nicht erspart, wohl aber eine komplette Neuinstallation - und das ohne Rescue-System.

Nachdem der Slug neu mit dem Installer geflasht ist, kann man sich wie bei einer normalen Installation mit Login "installer" und Passwort "install" auf dem System einloggen. Als erstes benötigt man auf dem NSLU allerdings Swap-Space, denn die knappen 32MB nutzt der Installer gerne zu 150% aus. Ein USB-Stick reicht vollkommen, wenn man keine Swap-Partition zur Verfügung hat.

Zum Aktivieren wird eine Shell geöffnet und ein USB-Stick angesteckt. Im vorliegenden Fall befindet sich auf der externen Platte kein Swap-Bereich, daher wird ein USB-Stick am zweiten Port verwendet. Sollte der Stick zu Beginn noch nicht erkannt werden, wird mit dem Installer erst einmal die Hardware erkannt. Swap-Partition vorbereiten und aktivieren:

   mkswap /dev/sdb1
   swapon /dev/sdb1

Anschließend geht es im Debian-Installer weiter bis alle Komponenten geladen sind und die Hardware erkannt wurde. Danach wird erneut eine Shell aufgerufen und das eigentliche Root-Dateisystem aktiviert:

  mkdir /target
  mount /dev/sda1 /target
  mount -o bind /dev /target/dev
  chroot /target
  mount /proc

Für das Flashen des Kernels werden ein paar Gerätedateien (in /dev) benötigt, die normalerweise noch nicht vorhanden sind bevor udev läuft, daher wird das /dev-Verzeichnis des Installers mit Hilfe der Option loop ins Change-Root gelegt. Dort wird ebenfalls /proc benötigt, um später die Architektur bzw. Subarchitektur herauszufinden.

Danach wird das System endlich repariert. Im Anschluss daran wird der aktuelle Kernel geflasht, damit der Slug beim nächsten Booten wieder mit Debian startet und nicht wieder den Installer.

   flash-kernel
   reboot

Sind der APEX-Bootloader samt Kernel wieder im Slug installiert, wird rebootet, mittels reboot oder durch stromlos schalten. Nach ein paar Sekunden sollte er wieder mit Debian GNU/Linux booten.

13.1.2009 23:48 | debian | permanent link

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